Am 15.01.2021 hat der LEA erstmals Wahlen im digitalen Format durchgeführt. Nach 7 ½ Jahren hat Cornelia Partmann das Gremium verlassen. Sven Glock hat den Vorstand seit Januar 2019 unterstützt. Beide wurde bereits in der Dezember-Sitzung mit ausgiebigem Dank des Gremiums verabschiedet.
In den Vorstand wiedergewählt wurden Norman Heise (Marzahn-Hellersdorf) als Vorsitzender und Daniela von Hoerschelmann (Neukölln) als Stellvertreterin. Neu im Vorstand, aber seit Jahren im LEA aktiv sind Dörthe Engelhardt (Steglitz-Zehlendorf) und Harald Voß (Reinickendorf).
Das neue Vorstandsteam wird wie gewohnt die Finger in die Wunden der Berliner Bildungspolitik legen. Die Pandemie bestimmt im Moment die schnell anzugehenden Themen und hier sind noch einige Lücken durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familien zu schließen.
Auch wenn nun der MSA, eBBR und BBR auf die Präsentationsprüfung reduziert wurden, muss ein guter Bildungsstandard in Berlin erhalten bleiben. Es bedarf der Sicherstellung, dass die Schüler*innen nicht im nächsten Schritt ihres Lebenslaufes abgehängt werden. Der Verfall von Prüfungen oder - wie beim Abitur – die Erweiterung der Auswahlmöglichkeiten sind lediglich pragmatische Maßnahmen, um die Abschlüsse zu sichern. Das eigentliche Ziel muss aber eine gute Bildung sein.
Ebenso haben die diesjährigen Abiturient*innen einen geregelten Zeitplan, ggf. mit der Verschiebung der Prüfungen, verdient. Dieser Jahrgang erlebt nun während der Qualifikationsphase zum zweiten Mal eine Schulschließung mit Distanzlernen.
Nach wie vor ist die digitale Anbindung der Schüler*innen und Schulen überwiegend eine Katastrophe. Schnell umzusetzende Konzepte, wie unsere Pop-up-Lösung mit Speed-Boxen und Mobilfunk-Education-Tarifen, die Schulen und Schüler*innen ad hoc verbinden könnte, finden in der Senatsverwaltung kaum Gehör. Glücklicherweise machen sich nun einige Bezirke auf den Weg, doch die Finanzierung muss durch den Senat erfolgen!
Genauso viel oder noch mehr Augenmerk benötigen Schüler*innen in besonders herausfordernden Situationen, wie fehlendes Internet, Ausstattung mit digitalen Endgeräten oder Arbeitsplätzen ohne nötige Ruhe. Für viele Kinder ist das Mittagessen in der Schule die einzige warme Mahlzeit, die nun nicht mehr gewährleistet ist.
Eine verlässliche Planung der Rückkehr in den Präsenzbetrieb, wenn auch im Wechselunterricht, ist noch nicht in Sicht. Alle an Schule Beteiligten benötigen eine klare Rückkehrstrategie, um die bestmögliche Form der Unterrichtung der Schüler*innen zu gewährleisten. Auch die Kommunikationswege der Schulen sind immer noch verbesserungswürdig. Die vorgegebene Struktur im Distanzunterricht nach Stundenplan funktioniert nur bedingt. Auch bei anderen Konzepten hakt es an vielen Stellen.
Die Erweiterung der Sommerschule nun auch auf die Winterferien ist ein erster Schritt. Die Weiterführung der Lernbrücken und die konsequente Anwerbung von Lehramtsstudierenden, vor den kommenden Semesterferien und ggf. auch darüber hinaus, müssen schnellstmöglich angegangen werden.
Auch wenn sich die Liste beliebig verlängern ließe, sind das unter anderem unsere Schwerpunktthemen in den nächsten Tagen und Wochen. Darüber hinaus ist der Themenspeicher zur Bildung mit und ohne Pandemie gut gefüllt, angefangen mit wichtigen Themen wie das konsequente Vorgehen gegen Rassismus, Diskriminierung und Mobbing, sowie Schulneubau und Sanierung und die Umsetzung der Ergebnisse aus der Qualitätskommission.