Der Landeselternausschuss fordert alle Mitglieder des Abgeordnetenhauses, vor allem die Mitglieder des Hauptausschusses auf, das seit mehreren Jahren mit viel positiver Resonanz, großer Wirksamkeit und Nachhaltigkeit durchgeführte kulturelle Bildungsprojekt „Bauereignis: Hülle mit Fülle, wir gestalten unseren Lernraum“ zu verstetigen und für eine weitere Durchführung der im Projekt erprobten Maßnahmen eine auskömmliche Finanzierung im Haushalt 2016_17 sicher zu stellen.

Mit den im o.g. Projekt erprobten Maßnahmen können die Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihren Lehrerinnen/ Lehrer nach eigenen Bedürfnissen und den Unterrichtsmethoden entsprechend ihre Lernräume gestalten. Durch z.B. Schaffung von Lerninseln im Klassenraum, Arbeitsnischen im Flur oder ergonomisch angepasstem Mobiliar wird die Lernumgebung für die modernen pädagogischen Konzepte vorbereitet und damit integratives/ inklusives Lernen, Heterogenität, Binnendifferenzierung, rhythmisierter Unterricht usw. besser ermöglicht.

Die Beteiligten können Selbstwirksamkeit erfahren und Verantwortung für die Gestaltung ihrer eigenen Umgebung lernen. Gleichzeitig werden die Raumqualitäten, - Akustik, -Aufteilung und –Gestaltung in Klassenräumen, Fluren und anderen Räumen oder Außenbereichen nachhaltig verbessert und dem Ziel einer gesunden inklusiven Schulen näher gebracht, so die Begründung des Landeselternausschuss.

Da die erforderlichen Mittel von ca. 120.000,-€ jährlich zwar von der Bildungsverwaltung für den Haushalt 16-17 angemeldet, aber von der Finanzverwaltung eingespart wurden, werden die Mitglieder des Abgeordnetenhauses aufgefordert, die Fortführung dieses erfolgreichen Projektes abzusichern.

Sachstand

  • Mit Beschluss des LEA vom 5.12.2014 wurde der Berliner Senat aufgefordert, sich für den weiteren Transfer des kulturellen Bildungsprojektes und eine auskömmliche Finanzierung einzusetzen.
  • Mit Schreiben vom 09.03.2015 bestätigt die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft die besondere Qualität des Projektes und den großen Bedarf an Fortführung im erprobten Umfang von Maßnahmen an 6 Schulen
  • jährlich. Zudem bestätigt die SenBJW ihren Einsatz dafür, dass das Projekt in den nächsten beiden Jahren seine Arbeit fortsetzen kann.
  • Die Förderung aus dem Investitionsfonds Soziale Stadt, Projektfonds Kulturelle Bildung wurde im Hinblick auf eine anschließenden Verstetigung und Finanzierung über den Landeshaushalt verlängert, läuft aber zum Ende des
  • Schuljahres 2015/16 aus und ist nun nicht mehr verlängerbar.
  • Im Zuge der Aufstellung des Haushalt 2016_17 wurden die von SenBJW angemeldeten Mittel für die Fortführung der o.g. Maßnahmen von der Senatsverwaltung für Finanzen raus gekürzt.
  • Als letzte Möglichkeit sind nun v.a. die Mitglieder des Abgeordnetenhauses gefordert, bei den weiteren Haushaltsberatungen für eine Aufnahme der erforderlichen Mittel von jährlich 120.000,- € in den Haushalt 2016_17 ff. zu sorgen.

Besondere Qualitäten des Projektes sind

  • der hohe Grad an Partizipation durch die künftigen Nutzrinnen und Nutzer, die Kinder und Jugendlichen, die Lehrerinnen und Lehrer und das übrige Schulische Personal,
  • das hervorragende Zusammenspiel zwischen engagierten Architektinnen, Experten für Brandschutz und Gesundheitserziehung sowie den Handwerkern, die die Schülerinnen und Schüler in der Bauphase anleiten und betreuen,
  • der erfolgreiche Weg, Schulräume so zu verändern, dass sie heutigen Nutzungszwecken und –Bedürfnissen besser entsprechen und Heranwachsende erfahren zu lassen, dass sie Einfluss nehmen können auf die Gestaltung der
  • Rahmenbedingungen des eigenen Lernens in der Schule,
  • die Möglichkeit über die Umgestaltung der schulischen Räume Impulse für eine andere Art des Lernen aufzunehmen und zu geben.

Erfahrungsbericht aus dem Schul-Alltag

Wie sind die Auswirkungen auf SchülerInnen und LehrerInnen?

  • Die Achtsamkeit und Wertschätzung der SchülerInnen gegenüber dem selbsthergestellten Inventar ist wohltuend.
  • Die demokratische Ideenfindung und Planung gepaart mit der Erfahrung von Fachleuten erhöht die Selbstwirksamkeit und Zufriedenheit von Schülerinnen und LehrerInnen.
  • Gesundheit wird gefördert: einseitiges Stillsitzen wird durch Wechsel der vielfältigen Sitz- und Lernbedingungen vermieden. Rücken- und koordinationsförderliche Sitzgelegenheiten werden nach eigenen
  • Bedürfnissen hergestellt. Der rhythmisierte Gebrauch ist gesund und lernförderlich.
  • Die Unfallkasse Berlin befürwortet das Projekt und betont die Wichtigkeit für das Erlernen eines gesunden Umgangs mit alltäglichen Gefahren sowohl durch die aktive Teilnahme am Bauprozess als auch die nutzungsvielfältige abwechslungsreiche Innenausstattung.