Der LEA fordert die Senatsverwaltung für Bildung auf folgende Maßnahmen umzusetzen und sich dafür mit den zuständigen Stellen abzustimmen, so beschlossen auf der LEA-Sitzung am 28.04.2023:

Kurzfristig umsetzbare Maßnahmen

  • Gelder verfallen für die Schule nicht, wenn zu wenig pädagogisches Personal vor Ort ist
  • PKB-Mittel für sonstiges pädagogisches Personal zur Verfügung stellen
  • Auch für freie Träger muss es möglich sein, dass Positionen umgewandelt werden können. Ebenso muss hier die rückwirkende Ausschüttung von Geldern an Schulen erfolgen, die nicht für Lehrkräfte ausgegeben werden konnten.
  • Zugangsvoraussetzungen für Lehramtsstudiengänge verändern: kein NC, stattdessen Motivationsinterviews oder Nachweis von Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
  • verbindliche Evaluation der Gründe für den schlechten „Output“ von Lehramtsstudiengängen
  • Idee des „Schweinezyklus“ loslassen: Sollen die Schüler*innen-Zahlen doch einmal sinken, werden kleinere Klassen eingerichtet.
  • echter Runder Tisch zur Stundentafel
  • Vereinbarkeit im Hinblick auf Teilzeit, familienfreundlich, gesund arbeiten etc. für das pädagogische Personal gewährleisten
  • feste Einführung eines Honorarvertragsmodells (freie Mitarbeitende unterrichten einzelne Fächer als Honorarkräfte, nicht nur als Vertretung) mit punktuellem bedarfsgerechtem Einsatz
  • Kopplung des Erfolgs beim Output in der Lehrkräfteausbildung mit der zusätzlichen Finanzierung von Excellenzclustern als Anreiz einer Prämienoption
  • Bildung und Wissenschaft wieder in eine Senatsverwaltung zusammenfassen=> bessere Vernetzung zwischen Schule und Hochschulausbildung

Mittelfristige Maßnahmen

  • Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Lehrende
  • Erhöhung der Ausbildungskapazitäten und der Planungssicherheit für Universitäten
  • Bafög erlassen nach drei Jahren Dienst in Berlin
  • Erfahrungsberichte und Praxiserfahrungen bei der Lehrerausbildung von Studierenden
  • Per Staatsvertrag mit bundesweiter Verbindlichkeit umgehend festschreiben, dass die Länder mindestens den Eigenbedarf an Lehrkräften verbindlich ausbilden
  • Zuwanderung für Pädagog*innen / Lehrkräfte erleichtern und fördern und entsprechende akademische Abschlüsse anerkennen
  • Implementierung adaptiver Selbstlernangebote
  • Schul- und Unterrichtsorganisation viel stärker digitalisieren

Langfristige Maßnahmen

  • Ausbildung von Lehrenden reformieren und attraktiver machen (Anpassung der Inhalte an das Berufsprofil / Berufsfeld)
  • Duales Studium bzw. verpflichtendes Einstiegspraktikum
  • mehr und frühere Berufspraktika
  • gutes Anwerben
  • Attraktivität des öffentlichen Dienstes gegenüber der Wirtschaft erhöhen
  • in der Anwerbung und im Quereinstieg einFach-Lehrende ermöglichen
  • Ermöglichung des Studiums von nur einem Fach der Berliner Schule

In Ergänzung, aber teilweise auch Wiederholung unsere Forderungen aus 2018 unter https://leaberlin.de/forderungen/zur-bekaempfung-des-lehrkraeftemangels

pdficon large Antwort der SenBJF auf diesen Beschluss